Tätigkeitsfelder

Die Ecken und Enden, an denen im Kollektiv Arbeit anfallen wird, werden schier unendlich sein. Wir hoffen, dass auch für dich ein Bereich dabei sein wird, in dem du deine Fähigkeiten einbringen und entfalten kannst. Vielleicht gibt es aber auch Bereiche, in denen du wenig oder keine Vorerfahrungen, dafür aber Lust hast, dich in etwas ganz Neues einzuarbeiten. Schau dich in Ruhe um und überlege schon mal, wo deine offensichtlichen und auch deine verborgenen Stärken liegen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich mit dem Herzstück unseres Kollektivs anfreunden und dir die Arbeit in diesem Bereich vorstellen kannst. Daneben wärst du aber auch Teil unseres Hirns und würdest dich dort aktiv einbringen. Last but not least, gibt es noch vielfältige Arbeitsfelder, die zusätzlich anfallen.

Unser Herz

Die Haushaltshilfetätigkeit bei den Kund*innen sind das Herzstück des Betriebs. Nicht nur, dass wir hier für die Menschen, die auf uns angewiesen sind eine hohe Verantwortung tragen und sie nicht enttäuschen wollen, sondern auch die Tatsache, dass die geleisteten Stunden unsere Einnahmequelle darstellen, zeigen, wie wichtig es ist, dass dieser Bereich – auch bei spontanen Ausfällen – funktioniert. Daher ist es notwendig, dass jede*r einzelne Kollektivist*in (ausgenommen Personen, die körperlich beeinträchtigt sind), fähig und motiviert ist, in diesem Bereich zu arbeiten.

Glücklicherweise ist dieser Bereich ebenso wichtig wie schön, erfüllend und abwechslungsreich. Ob es nun ein kleiner Nervenkitzel ist, welche Menschen und Haushalte dich heute wohl erwarten werden, oder aber das Gefühl, ins zweite Zuhause zu fahren. Zu Menschen, die du bereits seit Wochen oder sogar Monaten durch eine schwere Zeit begleitet hast und für die du schon wie selbstverständlich mit an den Mittagstisch gehörst – fast immer darfst du dich auf etwas freuen.

Zu unseren offensichtlichen Tätigkeiten gehören je nach Fall die folgenden Aufgaben:

  • Aufräumen der Wohnräume
  • Reinigung der Wohnräume (Staubsaugen, Wischen, Fenster putzen, Spülen etc.)
  • Wäsche waschen, falten und einsortieren
  • Einkaufen erledigen
  • Kochen
  • Bot*innengänge
  • Fahrten der Kund*innen zu wichtigen Terminen (z.B. Ärzt*innenbesuch oder das Kind zur Kita bringen)
  • Kinderbetreuung

Klar, auf den ersten Blick – und vielleicht auch wenn man mitten in der Arbeit steckt – wirken die Aufgaben vielleicht wenig herausfordernd. Vielleicht hast du sogar Angst, dass es monoton werden würde. Aber abgesehen davon, dass du immer wieder mit neuen Menschen und Umgebungen, sowie deren Lebensarten, Marotten und Weisheiten in Berührung kommst, dürfen wir alle nie vergessen, welche Aufgaben wir WIRKLICH übernehmen, indem wir „einfach nur“ den Haushalt schmeißen:

  • Wir sind einfach DA. In einer Zeit, in der viele der Kund*innen nicht mehr weiter wissen. Vor für sie allein unlösbaren Hindernissen im Alltag stehen. Für uns ist es nur mal eben Wäsche machen – für sie womöglich ein Ding der Unmöglichkeit die Treppe bis zur Waschmaschine zu überwinden.
  • Wir haben zwei Ohren. Und wir können zuhören, wenn die Menschen erzählen, was sie bedrückt und welche Kämpfe sie gerade kämpfen (müssen oder wollen).
  • Wir tragen frischen Wind in die Bude und erzählen der Person, die seit Wochen das Haus nicht verlassen konnte, was draußen in der Welt so vor sich geht.
  • Wir geben Halt. Den Menschen, die womöglich gerade körperliche oder seelische Schmerzen ertragen. Den Menschen, die gerade von einer niederschmetternden Diagnose erfahren haben. Den Kindern, deren Eltern gerade vielleicht immer nur gestresst und nicht mehr wie vorher für sie da sind.
  • Wir kochen Lieblingsgerichte. Für manche vielleicht einfach nur ein Highlight im tristen Krankheitsalltag. Für andere vielleicht das letzte Mal in ihrem Leben.
  • Wir erhalten ein Stück weit Normalität für Kinder, deren Eltern sie ohne uns vielleicht temporär ausquartieren müssten.
  • Wir schenken Hoffnung. Wenn wir den Berg an Müll und Unordnung, der sich in den letzten Wochen mit Gehbehinderung angehäuft hat, beseitigen und man sehen kann: Jetzt geht es wieder bergauf.
  • Und für manche Menschen sind wir in ihrer Situation sogar die Einzigen, die sie überhaupt sehen.

Unser Hirn

– hier wird entschieden!

Willkommen im Hirn unseres Kollektivbetriebs. Hier dreht sich einiges um Entscheidungen. Sowohl unsere eigenen, als auch die unserer potentiellen Kund*innen.

Die Aufgabe des Herzens liegt bekanntlich darin, Blut in alle Winkel zu pumpen. Das führt dazu, dass wir uns aufteilen und ausschwärmen, dahin wo wir gebraucht werden. In unserem Hirn hingegen geht es um das Gegenteil. Wir wollen unsere Kräfte bündeln, um möglichst logische und faktenbasierte aber auch bedürfnisorientierte und sich für uns alle richtig anfühlende Entscheidungen zu treffen.

In unserem wöchentlichen Plenum wollen wir alle wichtigen, das Kollektiv betreffenden Entscheidungen treffen. Hier ist der Ort für Planung, Kritik, Verbesserungsvorschläge und Reflexion. Wir möchten unsere Entscheidungen gemeinsam und basisdemokratisch fällen, auch wenn das vielleicht manchmal anstrengend und zeitintensiver ist, als wenn ein*e Chef*in uns einfach eine Arbeitsanweisung erteilt. Selbstorganisation will hier sorgfältig vorbereitet und geplant werden, damit wir alle hinter diesen Entscheidungen stehen und sie guten Gewissens tragen können. Daher sind die Plena nicht nur für alle Kollektivist*innen verpflichtend, sondern gleichzeitig als bezahlte Arbeitszeit anzusehen.

Neben dem Plenum werden in unseren Büroräumen jedoch auch noch andere Entscheidungen regelmäßige Aufmerksamkeit bekommen. Vor allem in Bezug auf die Entscheidung unserer Kund*innen und Kooperationsparter*innen, ob sie uns die Verantwortung für einen Menschen übertragen möchten oder nicht. Unsere Aufgabe ist es, dieser Verantwortung gerecht zu werden und dies auch nach Außen zu kommunizieren. Deshalb erwarten dich in diesem Bereich vor allem folgende Aufgaben:

  • Akquise (telefonisch und vor Ort in Form von Vorträgen über unser Angebot)
  • Marketing (z. B. Entwurf und Versand von Infomaterialien oder Websitepflege)
  • Kund*innen-Service (Beantwortung von Rückfragen, Terminvereinbarung, etc.)
  • Bearbeitung der eingehenden Anträge (sowie das Verfassen von Widersprüchen und die Beantragung von Weiterbewilligungen)
  • Kontakt zu Krankenkassen
  • Routenplanung, Urlaubsplanung etc.
  • Pressearbeit
  • Vorbereitung des Plenums
  • Versorgung mit Arbeitsmaterialien (z.B. Masken, Handschuhe etc.)
  • IT-Aufgaben
  • Erstellung der Abrechnung

Alles, was noch dazugehört

Hierunter fallen alle Tätigkeitsbereiche, die zwar nicht zu unserem Kerngeschäft gehören werden, aber dennoch notwendig sind, damit alles reibungslos funktionieren kann. Wenn hier Aufgaben nicht fachgerecht erledigt werden, kann das schließlich gravierende Auswirkungen auf unsere anderen Arbeitsbereiche – in Herz und Hirn des Kollektivs – haben. Die hier aufgeführten Aufgabenfelder sind sehr wichtig, aber oft auch so komplex, dass wir ohne entsprechend qualifizierte Personen im Kollektiv nicht in der Lage sein werden, sie selbst auszuführen. Wir werden also vermutlich Dienstleistungen in diesen Bereichen in Anspruch nehmen müssen, damit alles seine Richtigkeit hat. Möglicherweise bringst du aber auch Fähigkeiten in diesen Bereichen mit. Dann besteht sicherlich die Option, dass du – zumindest in Teilen – diese Aufgaben übernehmen und uns vielleicht sogar dein Wissen weitergeben kannst.

  • Versicherungsschutz
  • Rechtsberatung
  • Steuerberatung
  • Buchhaltung